Das Fliegen als Rollstuhlfahrer ist ohne weiteres möglich, wenn man sich an bestimmte Regeln hält. Ich selbst bin durch einen unverschuldeten Verkehrsunfall seit 2000 HWS-Querschnitt und an den Rollstuhl gebunden.
Heute vermiete ich rollstuhlgerechte Ferienhäuser und Ferienapartments an der Costa Blanca in Spanien.
Außerdem bin als Parabadminton Nationalspieler oft in Flugzeugen auf der ganzen Welt unterwegs. Hin und wieder sind auch mehrtägige Flüge dabei. Ich möchte auf diesen Weg meine Erfahrungen weitergeben, damit Ihr so wenig wie möglich Probleme beim Fliegen auftauchen.
Wenn Ihr eine Reise plant, solltet Ihr Euch vorherüberlegen, ob Ihr auch wirklich mit der behindertengerechten Unterkunft zurechtkommt. Wir haben hier sehr oft Versprechungen bekommen, die dann nicht eingehalten wurden. Das fand ich immer das Schlimmste, irgendwo auf der Welt in einem Zimmer zu sein und nicht schlafen zu können, weder das Bad nutzen zukönnen oder im Hotel irgendwo ein Bad zu nutzen, welches alle anderen in dergleichen Zeit auch nutzen. Oft kamen die Fragen, können Sie nicht diese paar Schritte laufen, oder diese Stufen überwinden. In der Welt ist leider noch oft die Meinung, dass Personen, die auf den Rollstuhl immer angewiesen sind, nicht reisen. Daher ist eine gute Vorplanung das Wichtigste.
Wenn Ihr dann die richtige Unterkunft gefunden habt, benötigt Ihr den richtigen Flug.
Hier sind die Billigfluggesellschaften oft genauso, wie die etwas teureren. Ihr müsst nur bei der Buchung auf deren Webseite vorher angeben, dass Ihr Hilfe benötigt. Diese wird oft in verschiedenen Kategorienangeboten. Ich würde Euch empfehlen immer die beste Kategorie zu nehmen, da viele ältere Personen diesen kostenlosen Service nutzen, ohne irgendeine Behinderung. Sie können nur nicht so schnell oder so weit laufen. Oftmals haben die Hilfspersonen wenig Erfahrung mit stark behinderten Personen. Ich kann Euch nur empfehlen, immer genau zu erzählen, wobei Ihr die Hilfe benötigt und wo die Personen anfassen sollen!
Bei Aktivrollstühlen gibt es eigentlich keine Probleme. Ihr müsst nur bei manchen Fluggesellschaften angeben, wie groß der Rollstuhl ist (Länge, Breite, Höhe) und das Gewicht. Außerdem, ob es ein Faltrollstuhl, oder ein starrer Rollstuhl ist. Auch ist wichtig, ob dieser Stuhl elektrisch betrieben wird und dann, welche Art von Batterien vorhanden sind. Bestimmte Batterien werden nicht mitgenommen.
Bei eurem Elektrorollstuhl solltet Ihr zusätzlich genau wissen, wie er auseinander gebaut werden kann und die Batterien entnommen werden können. Macht Euch vorher schlau. Am besten beim Sanitätsgeschäft es zeigen lassen und dabei ein kleines Video drehen. Dieses Video könnt Ihr dann beim Flug einfach dem Personal zeigen. Dann hat man am wenigsten Probleme beim Flug. Auch muss man dann nicht die Sprache des Personals sprechen, was ab und zu etwas schwierig ist. Es kann sein, dass Ihr Euch im Urlaubsland die Batterien kaufen müsst, da die Fluggesellschaft diese nicht mitnimmt. Alsovorher schlau machen.
Bei den Flügen solltet ihr darauf achten, dass man versucht Direktflüge zu bekommen. Dann hat man weniger Transfer und Risiko, das etwas fehlt oder schief geht.
Solltet Ihr einen Langstreckenflug machen wollen, gibt es in fast allen Flugzeugen einen speziellen Stuhl mit Rollen, den Ihr mit Hilfe im Flugzeug nutzen könnt, um auf das etwas enge WC zu kommen. Es ist nicht ganz einfach, aber besser als keinen zu haben, bei so langen Flügen.
Ich benutze auf allen Flügen immer mein eigenes Sitzkissen, welches ich auf den Sitz lege, damit keine Probleme wegen Dekubitus auftreten. Dadurch kann es sein, dass Ihr, so wie ich, etwas höher seid als die Nackenstütze des Flugsitzes. Ich nehme deswegen immer ein Nackenkissen mit, um es bequemer zu haben.
In Europa haben eigentlich alle Fluggesellschaften eine Vereinbarung unterschrieben, das Behinderte bis zu 2 Rollstühlen und ein zusätzliches Gepäck für medizinische Ausrüstung kostenfrei auf Antrag mitnehmen dürfen. Manche Fluggesellschaften muss man darauf noch mal aufmerksam machen, aber danach klappt es für gewöhnlich.
Ich habe Euch ein paar Fotos zusammengestellt, damit Ihr Euch etwas besser den Flug vorstellen könnt. Denn auch im Rollstuhl kann man weiter das Leben genießen und vieles neues entdecken.
Vielleicht schaut Ihr dann einfach mal auf unserer Webseite nach und verbringt bei uns euern Urlaub in den schönen rollstuhlgerechten Ferienunterkünften in Spanien direkt am Meer.
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Hallo,
Mein Sohn 12 Jahre, körperliche Beeinträchtigung, sitzt im Rollstuhl. Würden gern in Spanien Urlaub machen.
Lieben Gruss
Familie Heinzmann
Hallo Familie Heinzmann,
wir würden uns freuen, wenn Sie Ihren Urlaub bei uns verbringen würden. Ein kleiner Tipp noch, wenn Sie sich schnell entscheiden können Sie dabei auch noch Geld sparen.
Viele sonnige grüße von der Costa Blanca
Familie Thomas Wandschneider
Hi…finden wir super,was alles geht…wollen nächstes Jahr zum erstenmal fliegen…mit E Rolli…
Lg Meisi und Robeet
Hallo Familie Oswald, ich würde Ihnen beim ersten mal empfehlen, nicht zu weit zu fliegen. Vielleicht kommen Sie ja mal zu uns nach Spanien. Wir haben alles, was Sie als Rollstuhlfahrer benötigen. Wenn Sie sich schnell entscheiden können Sie auch noch Geld dabei sparen.
Viele Grüße
Familie Thomas Wandschneider
Hallo,
bisher habe ich keine Erfahrungen, was das Fliegen angeht, aber würde gerne mit meinem Freund reisen…
Dieser hat allerdings einen hohen Querschnitt und Spastik, wodurch ein umsetzen aus seinem Elektrorollstuhl nicht möglich ist, da er sonst keinen Halt mehr hätte.
Gibt es auch eine andere Möglichkeit, bei der er im Rollstuhl sitzen bleiben kann, um zu fliegen?
Ansonsten bleiben solche Urlaube wohl leider doch nur Träume… =(
Eine Reise per Fähre ist auch leider keine Lösung für uns, da dort unserer Meinung nach das Problem mit Pflegebett/Platz besteht…
Ich würde mich über eine kurze Antwort und eventuelle Lösungsvorschläge freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Caro
Hallo Caroline Weiße,
ich habe noch nie von einer anderen Lösung gehört, aber zu uns, an die Costa Blanca könnte man mit dem Auto Fahren.
Wir haben mehrere Gäste die eine sehr schwere Behinderung haben und kommen mit dem Auto oder Wohnmobil hier nach Els Poblets / Spanien. Für mich selbst war es sehr wichtig einen Standort in Spanien zu haben den man mit dem Auto erreichen kann und nicht auf andere angewiesen ist. Ich bin selbst HWS Querschnitt und fahre diese Strecke 4 X im Jahr. Die Autobahnen sind außerhalb von Deutschland nicht so voll und man kommt da deutlich schneller voran als in Deutschland. Von Freiburg zu uns sind es auch nur etwas über 1600 km. Wenn man Abends losfährt kann man den nächsten Tag schon da sein. Je nach Fitness werden 0-2 Übernachtungen in rollstuhlgerechten Hotels eingeplant oder Sie schlafen in Ihren Wohnmobil.
Bei uns habt Ihr dann keine Probleme mehr, den wir haben vom Pflegebett, Deckenlifter, bis zu den angepassten Fahrzeugen alles was benötigt wird. Wir haben immer mehr widerhohler die hier einen ausgezeichneten Urlaub machten. Vielleicht ist das ja eine Alternative für Sie. Wir würden uns freuen.
Ein kleine Tipp noch im Frühjahr, Herbst und im Winter ist das Wetter auch sehr angenehm. Wir haben mehr als 300 Tage Sonne im Jahr und man verbringt viel Zeit außerhalb. In Deutschland Träumen wir davon; Hier haben wir das und müssen nicht dies Jahreszeit immer im Haus verbringen. Diese Reisezeit ist auch deutlich Preiswerten und man kann dadurch länger bleiben.
Viele sonnige Grüße
Thomas